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Mit knapp 1,5 Millionen Euro Region nach vorne gebracht

Daniel-Theysohn-Stiftung hat 702 Jugendliche und 52 Projekte unterstützt


Südwestpfalz. Mit knapp 1,5 Millionen Euro hat die Daniel-Theysohn-Stiftung im vergangenen Jahr viele Förderprojekte und Jugendliche in der Region unterstützt.

 

Mit den Stiftungserlösen wurden 702 Jugendliche aus den vier Holzlandgemeinden Heltersberg, Schmalenberg, Geiselberg und Waldfischbach-Burgalben, und den Gemeinden Ludwigswinkel und Fischbach mit insgesamt 810 000 Euro in ihrer Ausbildung – dem Stifterwillen entsprechend – gefördert. Mit 650 000 Euro unterstütze die Stiftung 52 Maßnahmen aus dem Bereich „sonstige Zwecke“, die Daniel Theysohn explizit festgelegt hat: Dazu gehören unter anderem der Tierschutz, die Denkmalpflege und der Heimatgedanke.

 

Wie der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Gerhard Andreas, betonte, sei es vordringliche Aufgabe der Stiftung, die Region nach vorne zu bringen, in dem sie zum einen dazu beitrage, den Bildungsstandard zu steigern, um jungen Leuten bessere Arbeitsplatz- und Aufstiegschancen zu garantieren, zum anderen Kommunen und Vereine durch Unterstützung ihrer Projekte Hilfe zur Selbsthilfe zu gewähren.

 

Bei allen Entscheidungen, die der Vorstand zu den einzelnen Anträgen treffe, stehe immer der Stifterwille im Vordergrund, so Andreas. Dem Vorstand gehören neben Andreas die langjährige Vorstandsvorsitzende Anke Förster an, außerdem die beiden Ortsbürgermeister von Ludwigswinkel und Fischbach als „geborene“ Mitglieder, Bernd Fischer als langjähriger Mitarbeiter in dem von Theysohn gegründeten Unternehmen Tehalit, Birgit Grohmann, eine Nach-Cousine des Stifters, und ihr Vater Dieter Grohmann, der dem Vorstand heute nur noch als beratendes Mitglied zur Verfügung steht.

 

„Ziel ist es, mit den vorhandenen Mitteln die größtmögliche Förderung zu erzielen. Natürlich müssen wir angesichts der Niedrigzinspolitik heute genauer hinschauen. Viele Dinge, die wir in Zeiten hoher Zinsen nicht so eng gesehen haben, gehen heute nicht mehr“, erläuterte der Vorsitzende. Er verdeutlichte, dass man als private Stiftung gehalten sei, das Kapital in seinem realen Wert zu erhalten, wobei es in der heutigen Zeit immer schwerer falle, die Inflationsrate zu erwirtschaften und trotzdem noch ausreichend zu fördern.

Zu den geförderten Maßnahmen des vergangenen Jahres gehört unter anderem der Bau der Sporthalle des Tischtennisclubs Riedelberg mit 42 000 Euro, mit 8 000 Euro unterstützte die Stiftung den Verein beim Grunderwerb. Mit 25 000 Euro wurde die Innenrenovierung der Rumbacher Christuskirche gefördert, die Ortsgemeinde Trulben, die für die Sanierung der Trualbhalle bereits 41 000 Euro erhalten hat, bekam noch einmal 13 000 Euro für die Anlage eines behindertengerechten Zugangs. Jeweils 10 000 Euro erhielten das Tierheim in Pirmasens zur Anlage eines Freilaufgeheges für Hunde und die Ortsgemeinde Althornbach für den Bau einer Bühne in ihrem neuen Bürgerhaus.

Mit 9 000 Euro förderte die Stiftung die Restaurierung der unter Denkmalschutz stehenden Ubhaus-Orgel in Bobenthal. Anhand dieses Beispiels erläuterte Andreas noch einmal die Förderrichtlinien. Eine Maßnahme an einer unter Denkmalschutz stehende Orgel werde selbstverständlich unterstützt. „Aber offensichtlich hat jemand an zentraler Stelle erkannt, dass Orgeln von der Stiftung gefördert werden. Doch es ist nicht unsere Aufgabe, Versäumnisse aus der Vergangenheit zu übernehmen, wenn junge Orgeln über Jahre nicht gewartet wurden“, sagte er. „Auch eine Lautsprecheranlage ist natürlich nichts im Sinne des Denkmalschutzes, das ist eine, nicht dem Stifterwillen entsprechende Unterhaltungsmaßnahme“, fügte er an.

Der Tierschutz war insbesondere Ruth Theysohn ein ganz besonderes Anliegen. Aus diesem Grund erhalten die Tierschutzvereine in jedem Jahr Mittel für Futter, Medikamente und Arztkosten. Pirmasens erhielt 62 500, Waldfischbach-Burgalben 8 450, Dahn 14 000 und der Tierschutzverein Wasgau 5 100 Euro.

 

Ein besonderes Projekt hat die Stiftung gemeinsam mit der Heinrich-Kimmle-Stiftung realisiert: Mit 20 000 Euro unterstützte man die Anlage eines Kletterfelsens im Pausenhof der Pirminiusschule, der außerhalb der Pausen den Kindern mit Behinderung auch für sportliche und therapeutische Angebote zur Verfügung steht.

 

Wie Andreas verdeutlichte, sei es der Stiftung inzwischen ein großes Anliegen, mit eigenen Projekten dem Stifterwillen Rechnung zu tragen. So habe man in der Vergangenheit über Wettbewerbe Maßnahmen im Sinne des Tier- und Naturschutz ins Leben rufen können, erfolgreich sei auch das Angebot, die blauen Reflektoren zu finanzieren, die erwiesenermaßen die Zahl der Wildunfälle zurück gehen lassen, und erst vor wenigen Tagen habe man sich mit Vertretern der Unteren Landespflege getroffen, um dem Rückgang der Vögel in der Region entgegenzuwirken.

 

Ein weiteres Projekt ist im vergangenen Jahr neu hinzugekommen. Die Stiftung fördert künftig aus den sechs genannten Gemeinden Studenten, die ein „Deutschland-Stipendium“ erhalten haben. Für sie wurde der monatliche Fördersatz von 120 auf 150 Euro erhöht. Der Bund gibt dann noch einmal die gleiche Summe dazu.

 

Auch 2016 hat die Stiftung einen kleinen Teil der Fördermittel zurückbehalten, um bis zum Jahresende über eventuelle Eilanträge noch positiv entscheiden zu können. Was nicht ausgeschüttet wurde, wird ins Folgejahr übertragen. (lh)


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