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Pressekonferenz - 50 Jahre Daniel-Theysohn-Stiftung

Für die Vorstandschaft der 1970 ins Leben gerufenen Daniel-Theysohn-Stiftung, mit Sitz in Ludwigswinkel, geht ein bedeutsames Jahr zu Ende. Doch alle, von langer Hand geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten, einschließlich des in solch einem Fall traditionellen Festaktes, mussten wegen der Corona-Pandemie gestrichen werden.


Der Stiftungsvorstand Gerhard Andreas verdeutlichte am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz, dass der Vorstand ungeachtet dessen beschlossen habe, das Jahr nicht verstreichen zu lassen, ohne die Gelegenheit zu nutzen, die Stiftung der Öffentlichkeit mit allen Facetten zu präsentieren. In fünf Jahrzehnten habe die Stiftung mit Fördermitteln von über 84 Millionen Euro der Ausbildung junger Menschen und, nach den Richtlinien der Stiftungssatzung, dem Ausbau der Infrastruktur insbesondere in der Südwestpfalz gedient.

Andreas legte, wie es seit seinem Amtsantritt 2011 von Seiten der Stiftung üblich ist, die aktuellen Zahlen des Fördergeschehens der Jahre 2019 und 2020 offen. Gleichzeitig präsentierte er die Festschrift, die nicht nur einen Rückblick auf die Arbeit der Stiftung in den vergangenen fünf Jahrzehnten gestattet, sondern auch einen Ausblick in die Zukunft bietet, die nicht nur angesichts der Situation auf den Finanzmärkten die Vorstandschaft vor große Herausforderungen stellt.

Statt musikalischer Umrahmung sorgte ein kurzweiliger Film von Michael Groß aus Pirmasens über die Geschichte der Stiftung für die Unterhaltung der wenigen Gäste. Der Film kann auf der Homepage der Stiftung abgerufen werden. Im Rahmen der Veranstaltung ehrte die Vorstandschaft ihre langjährige Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende Anke Förster sowie das langjährige Vorstandsmitglied Dieter Grohmann.

„Es kommt sicherlich nicht allzu oft vor, dass eine Stiftung auf ein halbes Jahrhundert zurückschauen - und dabei Personen ehren kann, die diesen Weg von Anfang an nicht nur mitgegangen sind, sondern zu deren Erfolgsgeschichte einen wesentlichen Beitrag geleistet haben“, so Andreas in seiner Laudatio. Anke Förster sei eine der beiden Personen, die sich um die Stiftung auf vielfältige Art und Weise verdient gemacht haben, sagte er und zog Bilanz über ein ereignisreiches Leben. Die in Glückstadt geborene Schleswig-Holsteinerin spricht mehrere Sprachen und war nach ihrer Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondentin im In- und Ausland tätig. Nach ihrer Hochzeit 1957 mit dem Wirtschaftsprüfer Peter-Klaus Förster ließ sie sich zunächst als Steuergehilfin ausbilden, wurde selbst Steuerberaterin und vereidigte Buchprüferin und machte sich 1964 mit einer eigenen Steuerberatungspraxis in Bad Harzburg selbstständig.

Bereits Ende der 50er-Jahre hatten sie und ihr inzwischen verstorbener Mann Peter-Klaus Förster das Stifterehepaar Ruth und Daniel Theysohn kennen gelernt. Aus den Ehepaaren wurden Freunde. Wegen seiner Kompetenz und vertrauensvollen Art engagiert Daniel Theysohn den Wirtschaftsprüfer als Berater. Er wickelte alle administrativen Arbeiten ab, die für die Gründung der Stiftung nötig waren, und beide Försters waren dabei, als die Daniel-Theysohn-Stiftung 1970 mit einem Kapital von 250 000 DM ins Leben gerufen wurde. Nach dem Tod Daniel Theysohns ernannte Ruth Theysohn Anke Förster zur Vorsitzenden auf Lebenszeit.

„Frau Förster verhandelte immer wieder mit der Stiftungs- und Finanzaufsicht und erarbeitete die notwendigen Satzungsänderungen in Zusammenarbeit mit juristischen Fachberatern und dem Vorstand der Stiftung. Nach dem Verkauf der Tehalit in Heltersberg übernahm sie die Führung aller anfallenden Vertragsverhandlungen zur Steuerung und Strukturierung des Stiftungsvermögens“, berichtete der Vorstandsvorsitzende. „Zum Wohle der Stiftung hat sie sich zu jeder Zeit mit vollem Engagement für die Belange der Stiftung eingesetzt, oft auch unter Hintanstellung privater Angelegenheiten“, lobte Andreas, der ihr vor zehn Jahren im Amt des Vorstandsvorsitzenden gefolgt ist. „Wir haben lange überlegt, wie wir unseren Dank nicht nur mit Worten zum Ausdruck bringen können. Es war schwer, das Passende zu finden. Gemeinsam haben wir versucht, ein rundes, umfassendes Bild von Dir zu schaffen.“ Er überreichte Anke Förster eine gerahmte Karikatur des weit über die Region bekannten Grafikers Uwe Herrmann, der alle Eigenschaften, Steckenpferde und Leidenschaften der Steuerberaterin mit Herzblut und dem besonderen Faible für die Pfalz in einem Gesamtkunstwerk zusammengefasst hat.

Eine ähnliche Überraschung hatte die Vorstandschaft auch für Dieter Grohmann geplant, der sich aber wegen Corona entschuldigen ließ. Die Ehrung nahm Tochter Birgit, die 2012 den Sitz ihres Vaters im Aufsichtsrat eingenommen hat, entgegen. Grohmann war der jüngste Cousin der älteren Brüder Daniel und Albert Theysohn. Seine Kindheit verbrachte er in Bergzabern, wo sein Vater als Leiter des Finanzamtes tätig war.

Daniel Theysohn holte ihn im Alter von 18 Jahren in sein Unternehmen. Nach einer umfassenden Ausbildung wurde er im Alter von 31 Jahren zum Geschäftsführer der Tehalit in Heltersberg berufen. Nach dem Tod von Daniel Theysohn führte Grohmann die Tehalit gemeinsam mit einem weiteren Geschäftsführer bis zum Verkauf 1996. Nach einer Satzungsänderung wurde er in den Stiftungsvorstand berufen. Mit Vollendung des 75. Lebensjahres schied er auf eigenen Wunsch aus, ist jedoch weiterhin als beratendes Mitglied tätig.


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Bericht Pirmasenser Zeitung vom 06.11.2020.jfif