Sie sind hier: Daniel Theysohn Die zwanziger Jahre

Die zwanziger Jahre

Die Jahre nach dem 1. Weltkrieg stürzten die Schuhindustrie in ein wirtschaftliches Wechselbad.

Im Laufe des Jahres 1923 wurde Pirmasens eine der Hochburgen des von der französischen Besatzungsmacht unterstützten pfälzischen Separatismus.

Die Separatistenzeit, die an Anarchie grenzende Rätediktatur, die Drangsale während des passiven Widerstandes, die wirtschaftliche Depression und die damit einherlaufende Massenarbeitslosigkeit waren Ursachen für die nun in der zweiten Hälfte der 20-er Jahre vordrängende nationalsozialistische Bewegung, die Frieden, völkische Freiheit, Arbeit und Brot versprach. Ungeachtet der politischen Ereignisse begannen die Unternehmer Heumach und Theysohn in der Glockenstraße 1924 auf dem Gelände neben dem Wohnhaus ein modernes Fabrikgebäude zu bauen.

Seinem Vorbild Henry Ford folgend, setzte Daniel Theysohn, der Juniorchef von Theysohn und Heumach, auf die zukunftsweisenden Techniken. Die neue Fabrik wurde mit den modernsten Produktionsmitteln ausgestattet. Daniel hatte sich intensiv mit den Ideen Fords auseinandergesetzt, wohl wissend, dass der Umsatz nur gesteigert werden kann, wenn auch der Arbeiter die Mittel hat, die Produkte, die er selbst herstellt, zu kaufen. So zahlte Teha weit höhere Löhne als die Konkurrenz. Die kleine Fabrik, deren Name zu dieser Zeit bereits über die Region hinaus für sportlich-elegante Damenschuhe stand, beschäftigte rund 200 Mitarbeiter.

In diesen Jahren kristallisierte sich heraus, was Daniel Theysohn groß machen sollte: Seine Fähigkeit, Menschen zu motivieren und zu begeistern. Er war gerne bereit, seine Arbeiter gut zu entlohnen, verlangte aber andererseits absolute Loyalität. Die Teha-Mitarbeiter standen wie ein Mann hinter den beiden Juniorchefs.